Der Neubau einer Güterbahntrasse im Zuge der Fehmarn-Belt-Hinterland-anbindung ist finanziell nicht tragbar....

So oder so ähnlich argumentiert das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf die Forderung, den kommenden Güterbahnverkehr von der Bestandstrasse auf eine Neubau-trasse zu verlegen.
Auf der anderen Seite läßt das Ministerium großmundig durch den von ihr bestellten Gutachter Kotzagiorgis am 10.05.2012 in dem Dialogforum in Oldenburg verkünden, dass die feste Fehmarnbeltquerung (FFBQ) nur allein auf deutscher Seite ein Ergebnis bei einer Kosten/Nutzen-Analyse von 1 : 6,7 aufweist. Herr Kotzagiorgis rechnete vor, dass der deutschen Volkswirtschaft bei den Kosten des Baues der Hinterlandanbindung in Höhe von ca. € 900 Millionen ein Ertrag in den nächsten ca. 30 Jahren von € 6,3 Milliarden gegenübersteht. Diese Behauptung hielt Herr Kotzagiorgis auch ausdrücklich aufrecht, als der Gegengutachter, Herr K.H. Rößler hier nur ein Verhältnis von 1 : 0,2 (!) errechnete.
Demzufolge müssen wir also davon ausgehen, dass die gesamte Hinterlandanbindung ein lukratives Geschäft für die Bundesrepublik ist. da in diesem Fall als Differenz ein Überschuß von € 5,4 Milliarden verbleibt, selbst wenn sich dieser Überschuß erst innerhalb von ca. 30 Jahren realisiert. Wohlgemerkt, nicht von mir stammen solche Wunschzahlen, sondern von dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Berlin.
Mit diesem Überschuß kann man natürlich Versäumnisse der Verkehrspolitik aus den letzten 30 Jahren wunderbar heilen. So den Kiel-Kanal vor dem Kollaps retten, Tausende marode Bundesbahn- und Autobahnbrücken generalüberholen, Kanäle vor dem Versanden retten usw... .
 
Man kann aber auch, da der Überschuß ja durch die in Ostholstein verlegte Hinterlandanbindung erwirtschaftet wird, in Teilendazu nutzenn, die Bevölkerung in Ostholstein nachhaltig von den schlimmen Folgen des geplanten Güterbahnverkehrs auf der Alttrasse zu schützen.
IHK, Unternehmensverbände, Parteien und nicht zuletzt wir Bürger in SH fordern dies nach-drücklich.
Der wohl effektivste Lärmschutz bietet eine eingetrogte Gleistrasse, die in Siedlungsnähe, bei Überwegungen, Schutz landwirtschaftlicher Flächen usw. großräumig überdeckelt werden  kann.
Die voraussichtlichen Kosten hierfür würden sich wie folgt ergeben:
 
Kosten für 1m eingetrogter und überdeckelter
 
Gleisstrecke = € 15.000,-p.m. x 84 km                  = 1,26 Milliarden Euro
nun kann man noch die Kosten einer
2. Fehmarn-Sund-Brücke hinzurechnen            ca.= 1,20 Milliarden Euro
sowie hierauf total gut 30 % Kostensteigerungen   = 0,80 Milliarden Euro

Kostenaufwand für die Hinterlandanbindung          = 3,26 Milliarden Euro
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Gut 3 Milliarden würden dennoch lt. Gutachter Kotzagiogis übrigbleiben. Das Bundesverkehrs-ministerium könnte mit dieser möglichst schonenden Güterbahntrasse tatsächlich der einhei-mischen Wirtschaft Aufträge zukommen lassen, die im Gegensatz zum geplanten Tunnelprojekt, im Lande verbleiben würden.
Höher zu bewerten als dieser wirtschaftlich reizvolle Effekt ist jedoch, dass über viele Jahrzehnte hinaus die Lebensqualität der Bürger in Ostholstein geringfügiger belastet wird, als durch die von der Bahn AG favorisierten absolut menschenverachtende Güterbahntrasse auf der jetzigen Bestandstrasse!
Sollten die berechtigten Interessen der Bürger dennoch keine Berücksichtigung finden, dann ist ernsthaft zu überlegen, unsere Kräfte gebündelt gegen eine feste Fehmarn-Beltquerung einzusetzen.
 

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Kein Güter-Bahn-Verkehr
durch die Badeorte der Lübecker Bucht.

Eine Initiative besorgter Bürger aus den Badeorten der Lübecker Bucht.