Brückenschlag nach Dänemark einsturzgefährdet
-Desaster oder Chance für Ostholstein-Die Rader Brückenpfeiler zerbröseln langsam, die Schleusenkammern vom Kiel-Kanal befinden sich in Auflösung. Das Bundesverkehrsministerium hat kein Konzept und angeblich auch kein Geld, um die dringend benötigten Wirtschaftswege in Schleswig-Holstein zu sanieren.
Stattdessen will man Milliarden Euros in eine nicht benötigte Infrastruktur, die Festen-Fehmarn-Beltquerung (FFBQ), völlig sinnlos verschwenden.
Die Kieler Landesregierung beklagt das Dilemma, aber unternimmt nichts. Man will die FFBQ und denkt nicht daran, die koalitionsvertraglich vereinbarte Nutzen-/Kostenanalyse endlich mit Nachdruck vorzunehmen.
Durch Verzicht des Baues der FFBQ wären die dringend benötigten Gelder zur Sicherung unserer Brücken, Kanäle und Straßen verfügbar. Dieses ist notwendiger als der Bau der völlig überflüssigen FFBQ, die nur Steuergelder, Arbeitsplätze, Gesundheit der Bürger und tausende Immobilienwerte vernichtet.
Wann hat die Politik schon die Gelegenheit, ohne Gesichtsverlust die Strategie zu ändern und in diesem Fall den Ausbau und dringend wichtigen Erhalt der bestehenden Verkehrsinfra-struktur vorrangig vor der unsinnigen FFBQ voranzutreiben?
Leider verstärkt sich immer deutlicher die Erkenntnis und wird medial auch schon beklagt, dass unsere völlig überlasteten Politiker sich auf Gutachter verlassen, die nur die Interessen von Unternehmen vertreten, die sich aus Staatsaufträgen hemmungslos bereichern können.
Sollten daher Politiker auf die absurde Idee kommen, die benötigten Finanzmittel für die Verkehrswegesanierung zu Lasten der FFBQ-Hinterlandanbindung zu verwenden, dann besteht die große Gefahr, dass der aufkommende Güterbahnverkehr, wie die Bahn AG es propagiert, über die Bestandstrasse mit wenig Lärmschutz geführt wird. Altrechte der Bahn würden dies durchaus ermöglichen.
Es gäbe keine 2+1 Trasse, die Eintrogung und Eindeckelung in Siedlungsnähe würde wegfallen und der Lärmschutz sich auf ein unzureichendes gesetzliches Minimum beschränken.
In diesem Fall muß sich dann unser Widerstand mit möglichst großer Unterstützung der Ostholsteiner Bürgerinnen und Bürger gegen das Gesamtprojekt der FFBQ formieren.
Vor der Bundestagswahl am 22. September ds.Js. möchten wir daher den Direktkandiaten unseres Wahlkreises die Möglichkeit geben konkret zu den sich hieraus ergebenden Fragen Stellung zu nehmen. Die nachstehenden Wahlbewerber/innen werden von uns angeschrieben:
Ingo Gädchens, CDU,
Bettina Hagedorn, SPD,
Maria-Elisabeth Fritzen, GRÜNE,
Bernd Buchholz, FDP,
Sven Jörns, Piraten
Karin Kolmorgen, Linke,
Der Fragenkatalog könnte dabei wie folgt lauten:
1.Halten Sie den Bau einer Festen-Fehmarn-Beltquerung für wirtschaftlich sinnvoll?
Wenn ja, welche konkreten wirtschaftlichen Vorteile ergeben sich ihrer Meinung nach für
die Bevölkerung in Ostholstein? Bitte konkrete und nachvollziehbare Vorteile benennen.
2. Glauben Sie, dass die Bürgerinnen und Bürger in Ostholstein durch die Güterbahntrasse auf
der Alttrasse erhebliche gesundheitliche und wirtschaftliche Nachteile erleiden?
Wenn Sie nicht der Meinung sind, dann nennen Sie bitte Ihre Gründe für Ihre Annahme.
3. Viele Institutionen, so z.B. die IHK Lübeck oder der Unternehmensverband Hamburg/
Schleswig Holstein haben ausgesagt, dass eine Güterbahntrasse nur dann sinnvoll ist, wenn
sie im Sinne der 2+1 Variante realisiert wird.
Teilen Sie diese Meinung?
Oder stimmen Sie einer Festen-Fehmarn-Beltquerung auch dann zu, wenn nur die
bestehende Alttrasse für den aufkommenden Güterverkehr wegen Geldmangels genutzt
werden soll?
4. Nachdem der Sanierungsstau auch auf unseren schleswig-holsteinischen Verkehrswegen
eklatant hervortrat und schnelle Lösungen aufgrund angeblich fehlender Gelder nicht
möglich sein werden, halten Sie es daher nicht auch für erforderlich, das Projekt der
Festen-Fehmarn-Beltquerung ganz aufzugeben, oder schlechtenfalls so lange auf Eis zu
legen, bis unsere Verkehrsinfrastrukturen wieder in Ordnung gebracht worden sind.
Die Antworten der Bundestagskandidaten werden wir Ihnen dann vor der Bundestagswahl bekanntgeben. Natürlich werden wir auch veröffentlichen, wenn keine Stellungnahmen von einzelnen Wahlbewerbern eingehen sollten.
August 2013
Udo Hahn
Mitglied der Bürgerinitiative kgbv-luebecker-bucht.de